Schutz vor Missbrauch ?
Kinder können durch Erziehung und Aufklärung einen guten Schutz vor sexuellem Missbrauch erhalten:
Kinder sollten altersgerecht aufgeklärt werden, die korrekten
Bezeichnungen für Körperteile lernen und wissen, wer sie wann, wo und
wie anfassen darf.
Die Grenzen der Kinder sollten geachtet werden. Wenn Kinder der Tante
kein Küsschen geben oder ohne Zuschauer baden wollen, dann sollte das
respektiert werden.
"Nein" sagen und Grenzen setzen können sind Fähigkeiten, die einen starken Schutz vor Missbrauch bieten.
Eine gute Familienatmosphäre trägt ebenfalls zum Schutz bei:
Familien, die das Zuhören und miteinander Reden gelernt haben, bieten
Kindern eine Möglichkeit, über Ängste und bedrückende Erfahrungen, auch
über Missbrauch, reden zu können.
Kinder, die an den Eltern alltägliche Zärtlichkeiten beobachten können
(Küssen, Umarmen), und körperliche/emotionale Zuwendung durch die Eltern
erfahren, können die Lügen der Täter ("Alle machen das", "Ich habe dich
doch so lieb", usw.) leichter erkennen, und sind auf deren Zuneigung
auch nicht angewiesen.
Die meisten Täter erscheinen, wie ganz
normale Menschen, denen man von Außen nichts ansieht. Sie sind jedoch
meistens sozial unterentwickelte, unreife Menschen. Mehr auch unter
(Un)Wahrheiten über Missbrauch
Präventionsangebote für Kinder und Jugendliche
Kinder und Jugendliche stärken. Es wird immer wichtiger.
In den letzten Jahren nehmen sich die Medien immer mehr des Themas
Missbrauch an. Gut so. Doch allein von der Medienpräsenz lernen Kinder
nicht was es heißt sich zu schützen, allein durch die Medien werden
Kinder nicht aufgeklärt, nicht sensibilisiert.
Viele Institutionen bieten Material zur Prävention an. Viele, die hier
nicht alle genannt werden können. Aber zunächst einmal die Fragen:
- Warum ist Prävention so wichtig?
- Was zeichnet kindgerechte Prävention aus?
Prävention stärkt Kinder, klärt sie auf, sensibilisiert sie für
"brennzliche" Situationen. Sie macht Kinder stark, stark in ihrem
Selbstbewusstsein und verleiht Wissen, wie, wo und warum sie sich Hilfe
holen dürfen.
"Gute" Präventionsangebote zeichnen sich dadurch aus, dass Kinder nicht
verängstigt werden durch die Aufklärung. Sie bezieht viele Faktoren mit
ein. So zum Beispiel, wie oben schon erwähnt:
- Stärkung des Selbstbewusstseins
- Unterschied "Gute" und "Böse" Geheimnisse
- "Nein"-sagen dürfen
- Grenzen setzen
- Hilfe holen
Quelle: Gegen Missbrauch e.V.
10 Schulweg Tipps
1. Gemeinsam den Schulweg abgehen
Der kürzeste Weg muss nicht der sicherste sein. Kinder sollten Wege mit
vielen Passanten nutzen, die sie im Notfall ansprechen können. Gehen Sie
den Weg mit Ihrem Kind gemeinsam ab, zeigen Sie ihm Orte,
beispielsweise Geschäfte, wo Ihr Kind im Notfall immer jemanden
ansprechen kann. Ihrem Kind muss klar sein: Ich darf diesen Weg nie
verlassen und muss zügig nach Hause gehen.
2. Gruppen bilden
Sprechen Sie sich mit anderen Eltern ab, damit kein Kind den Schulweg
alleine gehen muss. Wichtig: Alle Eltern müssen dies mit ihren Kindern
besprechen und ihnen klar machen, dass die Gruppe nie jemanden zurück
lässt.
3. Distanz zu Fremden halten
Üben Sie mit Ihrem Kind Rollenspiele, idealerweise mit einem anderen
Erwachsenen, der Ihr Kind beispielsweise in ein Gespräch verwickeln
möchte oder versucht, es ins Auto zu locken. Fragt ein Erwachsener nach
dem Weg, muss Ihr Kind weitergehen und darf nur eine Antwort geben: "Ich
bin ein Kind, fragen Sie einen Erwachsenen!"
4. Geheimnisse verbieten
Kinder lieben Geheimnisse. Genau das versuchen Täter auszunutzen.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass es keine Geheimnisse gibt, die Mama und
Papa nicht wissen dürfen, egal was ein anderer Erwachsener sagt.
5. Namen auf Schulranzen vermeiden
Schreiben Sie den Namen und die Adresse Ihres Kindes niemals von außen
auf den Schulranzen, sondern bringen Sie innen ein Schild an.
6. Codewort vereinbaren
Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind ein Codewort, für den Fall, dass Sie es
nicht wie besprochen von einem Treffpunkt abholen können. Egal ob
Arbeitskollege oder Nachbar - nur wenn die Person das richtige Codewort
nennt, steigt Ihr Kind zu ihr ins Auto.
7. Schreien üben
Sagen Sie Ihrem Kind nicht nur, dass es im Notfall um Hilfe schreien soll, üben Sie es auch gemeinsam.
8. Passanten einbinden
Üben Sie mit Ihrem Kind und einigen Bekannten, wie man gezielt Passanten
um Hilfe bittet. Ihr Kind muss lernen, Einzelpersonen gezielt
anzusprechen: "Sie dort in der roten Jacke, bitte helfen Sie mir. Dieser
Mann verfolgt mich, ich habe Angst ..."
9. Rechte und Regeln erklären
Erklären Sie Ihrem Kind, was andere Erwachsene dürfen und was nicht.
Besonders bei bekannten Personen, wie beispielsweise Nachbarn, sind
viele Kinder zu vertrauensvoll. Stellen Sie klare Regeln für Ihr Kind
auf, von denen es keine Ausnahmen gibt und üben Sie jede Regel als
Rollenspiel.
10. Holen Sie sich Unterstützung
Eltern müssen Regeln für Ihre Kinder aufstellen. Diese persönlich mit
den Kleinen zu üben ist oft schwer, denn Mama und Papa sind eben keine
Fremden. Bitten Sie daher einen Bekannten, den Ihr Kind nicht kennt, bei
einem Rollenspiel mitzuwirken oder wenden Sie sich an einen Kids-Wing
Tsun-Fachtrainer. Goldene Regel bei allen Rollenspielen: Die Kinder
müssen immer wissen, dass es sich um ein Spiel handelt und dürfen dabei
nie Angst bekommen.